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03.04.22 –
Eine Chance für mehr Verkehrssicherheit in Wolkersdorf wurde in der freitäglichen Sitzung des Stadtrats vergeben. Seit letztem Sommer lagen Pläne zur Verbesserung der Situation vor. Diese wurden in den letzten Wochen in Zusammenarbeit mit dem für die Bundesstraße zuständigen Straßenbauamt und im Dialog mit Anwohnern überarbeitet.
Aufgrund der beengten Situation war klar, dass es eine Wunschlösung für niemanden geben werde. Favorisiert wurde ein Vorschlag, der vorsah, Radschutzstreifen zwischen Volckamer- und Kellerstraße sowie zwischen Aldi und Ortsende zu installieren, zwischen Kellerstaße und Aldi keine Radinfrastruktur, dafür aber eine Tempo 30-Zone. Überraschenderweise hat sogar das Straßenbauamt, das eigentlich Geschwindigkeitsreduktionen auf Bundesstraßen eher im Wege steht, diese Lösung empfohlen. Eine gute Lösung für Radfahrer ist das nicht. Es gibt weiterhin keine separate Radstreifen, die ein Mehr an Sicherheit bieten würden, aber unter den gegebenen Rahmenbedingungen ist es zumindest die bestmögliche Lösung.
In der Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses zeichnete sich eine große Mehrheit für diesen Kompromiss ab. Immerhin würde langsameres Autofahren dazu führen, dass man auf Fahrrad und zu Fuß sicherer unterwegs sein könnte, die Bundesstraße im Bereich der Geschäfte gefahrloser gequert werden könnte und das Ausfahren aus Privatgrundstücken einfacher werden würde.
Die Stadtratsmitglieder von CSU, FW und FDP sahen das aber plötzlich anders und nutzten die Abwesenheit einiger Personen in den Fraktionen von SPD und Grünen, um die Tempo 30-Zone zu kippen.
Die Argumentation war dabei dem Datum 1. April absolut angemessen. „Da könne man ohnehin nicht schneller als 30 fahren, also braucht’s auch keine Beschränkung!“, „Da sind ja sowieso keine Radfahrer unterwegs!“ (Gegenfrage: Vielleicht weil es nicht sicher ist?), „Die Geschwindigkeit lässt sich dort nicht überwachen – das hat mir ein Polizist gesagt.“ Getoppt wurde diese Begründungen nur noch von der Aussage von Dr. Markus Hoffmann, Richter am Amtsgericht Schwabach: „Ich möchte kein Fahrverbot verhängen, wenn da nachts auf dem Heimweg von der Arbeit mal eine Krankenschwester mit 62 km/h unterwegs ist.“ – auf einer Strecke, die nach seinen eigenen Worten ja „überhaupt nicht überwacht werden kann“.
Als Fazit darf gezogen werden, dass in der Wolkersdorfer Ortsmitte alles beim alten bleibt. Eine Verbesserung der Situation kommt nicht zustande. Für Teile des Stadtrats finden Bedürfnisse von Verkehrsteilnehmern nur dann Berücksichtigung, wenn sich diese Verkehrsteilnehmer in Kraftfahrzeugen befinden. Mehrmonatige Diskussionen und die viele Arbeit, die in der Verwaltung während dieser Zeit geleistet wurde, waren also für die Katz.
Wir Grüne bedauern, dass keine Gefahrenreduzierung in Wolkersdorf erreicht wurde. Wir bedauern weiterhin, dass offensichtlich innovative Verkehrskonzepte und eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums, was im aktuell laufenden Mobilitätskonzept der Stadt Schwabach angestrebt wird, nicht im Interesse aller Stadtratsmitglieder zu sein scheint. Einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen war dieser Vorgang auf keinen Fall zuträglich.
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